Wettbewerb 1998
Das neue Hochhaus bildet mit dem Langen Eugen ein Paar und befreit diesen dadurch aus seiner solitären Position am Rheinufer. Beide zusammen markieren durch ihre Stellung die Rheinachse, als Ausgangslinie für alles stadtplanerische Geschehen im Umfeld. Das neue Hochhaus kehrt dem vorhandenen den Rücken zu. Der Eiermann-Bau, inzwischen unter Denkmalschutz, steht für die Nachkriegsgeschichte, für die Zeit des Regierungssitzes in Bonn. Auch wenn das Bild dieser Epoche außerordentlich positiv besetzt ist, gilt es jetzt, sich davon zu lösen.Das Posthochhaus wendet sich daher vom Langen Eugen ab. Es verleugnet nicht seinen Standort am Rhein und wird aus diesem Grunde zum Landschiff. Das Geländegefälle wird ausgenutzt, um unterhalb der Ebene der Kurt- Schumacher-Straße ein Basisgeschoss anzulegen, in Form einer Landungsbrücke. Hier sind die notwendigen Sonderräume angeordnet worden. Auf diese Weise wird die Hochhausskulptur in Bodennähe nicht durch störende Zugangsbauten verunklärt und der Blick von der Kurt-Schumacher-Straße aus Richtung Rhein bleibt durch diese Maßnahme unverstellt. Die in der EG-Zone sichtbar werdenden Stützen tragen nicht das Hochhaus, sondern sind Ankerseile, die es daran hindern, hinweg zu fliegen.
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